Das Team
Wer wir sind
Hinter dem House of Manus steht die Hotz Group, ein internationales Unternehmen mit Schweizer Wurzeln, das aus der Druckerei Victor Hotz hervorging und heute Beratungsdienstleistungen in unterschiedlichsten Bereichen anbietet. Seit ihrer Gründung vereint die Hotz Group technologische Avanciertheit mit gestalterischer Ambition. Und auch wenn ihr Kerngeschäft heute in der digitalen Transformation von Unternehmen besteht, sind die Anfänge im Handwerk und die Leidenschaft dafür nach wie vor lebendig: Mit Hieronymus gehört ein auf exquisite Schreibkultur spezialisiertes Manufakturunternehmen zur Hotz Group, die sich darüber hinaus seit Jahren für die Kultivierung hochspezialisierten typografischen Know-hows engagiert. Ästhetik und Technologie sind für die Hotz Group Teile eines untrennbaren Ganzen – ein ganzheitliches Denken mit Kopf und Hand, das charakteristisch ist für sämtliche Gewerke der in Steinhausen ansässigen Unternehmensgruppe.

Chief Executive Officer & Chief Creative Officer
Oliver Jahn
Am meisten erinnere ich mich an den Geruch. Mein Vater hatte früher eine Werkstatt im Keller unseres Hauses, in der er am Wochenende gerne alte Bauernmöbel restaurierte. Hier drängten sich Schulter an Schulter verzogene Schränke, Kommoden und Bettgestelle, aus den Schuppen der Verwandtschaft gerettet. Wie viele Stunden haben wir damit verbracht, den Schorf pastoser Farbschichten abzutragen, Zargen zu ersetzen. Scharniere zu ölen und das Holz mit Wachs zu massieren, bevor sie ihren neuen Platz irgendwo in unserem Haus fanden.
Die alten Möbel waren das eine. Zugleich bin ich auch der Sohn einer Buchhändlerin und der Enkel eines Schriftsetzers, in dessen Werkstatt ich als kleiner Junge mit Bleilettern und einem Winkelhaken in die Schwarze Kunst des Drucker- und Bücherhandwerks eingeweiht wurde, noch ehe ich überhaupt lesen konnte. Zu den Möbeln kamen also die Bücher. Zwei zentrale Konstanten meines Lebens, verbunden zuerst in ihrer Handwerklichkeit. Nichts hat mich seither und bis heute so fasziniert wie das, was die menschliche Hand zu gestalten vermag. Dass ich am Ende nicht Möbelschreiner geworden bin, lag vermutlich auch an einem Schreibtisch, in den ich mich als Teenager in einer Wohnzeitschrift verguckt hatte und den ich an der väterlichen Werkbank nachbauen wollte. Seltsamerweise hatte das ungeschlachte Trum, das ich nach Wochen zusammengeschustert hatte, nicht viel zu tun mit der Leichtfüssigkeit und Eleganz jenes Objekts, das ich auf den Fotos gesehen hatte. So wurde es dann doch die Welt der Bücher, ein Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft und Philosophie folgte, die Sprache wurde zu meinem Werkzeug, die Bibliothek zu meiner Werkstatt, die schaffende Hand zu meinem Lebensthema.
Bald zwanzig Jahre durfte ich als Journalist, als Chefredakteur und Verlagsmanager auch mit globaler Verantwortung die traditionsreiche Magazinmarke AD Architectural Digest aus dem New Yorker Medienkonzern Condé Nast führen und entwickeln. Nachdem ich in den letzten Jahren die großangelegte internationale Transformation der Marke umsetzen konnte, wurde eine Sehnsucht langsam lauter – meine Erfahrung, das Wissen, die vielen Begegnungen und das in aller Welt Gesehene in den Dienst einer neuen, auch gesellschaftlich bedeutsamen Aufgabe zu stellen. Einer Aufgabe, die sich mir schon lange aufzudrängen schien, nachdem ich über zwei Jahrzehnte ungezählte Manufakturen auf der ganzen Welt besuchen und die Menschen dahinter kennen lernen durfte. Nichts hat mich so nachhaltig geprägt wie die Freude, der Stolz und die tiefe innere Befriedigung dieser Menschen, wenn sie mir von ihrer Arbeit erzählten. Daraus ist nun eine Aufgabe erwachsen, der ich mich zugleich als Unternehmer wie auch als mit Haut und Haaren der Kultur verschriebener Mensch stellen möchte.
So bin ich also wieder bei dem Schreibtisch von einst angekommen. Und bei der Leuchte, die darauf steht, bei der Porzellanvase daneben und dem alten venezianischen Glasbecher gleich zu meiner Rechten. Manufakturelle Gegenstände, die jeder für sich eine bestimmte Aura verströmen, die man anfassen möchte. Die etwas schenken im täglichen Gebrauch. Handwerk zeichnet sich laut Richard Sennett, dem amerikanischen Soziologen vor allem dadurch aus, eine Sache um ihrer selbst willen gut machen zu wollen. Genau in diesem Geiste möchte ich jetzt mithelfen, das House of Manus aufzubauen.
“Pride in one’s work lies at the heart of craftsmanship as the reward for skill and commitment.”
Richard Sennett
Head of Investments, CFO & COO
Simon M. Ingold
Ich fühle mich da am wohlsten, wo verschiedene, scheinbar konkurrierende Welten aufeinandertreffen. Denn dort entstehen Funken, die neue Ideen und Impulse befeuern. Als ich erstmals von der Vision des House of Manus hörte, war ich sofort begeistert. Die ganzheitliche Verbindung von finanziellem Engagement, transformativer Unternehmensentwicklung und Bildungsauftrag im Kontext des Kunsthandwerks ist einzigartig und berührt genau jene Punkte, die mich schon immer umtreiben.
Die Welt von Kunst und Kultur begleitet mich dank meines Elternhauses seit meinen frühesten Anfängen. Professionell aber habe ich anfangs einen anderen Weg eingeschlagen. Nach meinem Studium in der Schweiz (Universität St. Gallen) und den USA (Yale University) arbeitete ich zehn Jahre in der internationalen Finanzindustrie und sammelte anschliessend Führungserfahrung in operativen Gross- und Kleinunternehmen. Parallel dazu war und bin ich publizistisch tätig, als regelmässiger Kolumnist bei der Neuen Zürcher Zeitung und als Autor. Besonders interessiert mich dabei die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Hier positioniert sich auch das House of Manus: als intelligenter Investor und aktiver Zukunftsgestalter in einem Themenfeld, das in den kommenden Jahren von noch nicht absehbaren Umwälzungen berührt sein wird. Die Tätigkeit bei House of Manus bietet mir die einzigartige Möglichkeit, eine Brücke zu schlagen zwischen meinen frühen Prägungen, beruflichem Fachwissen und intrinsischen Interessen.
Als House of Manus treten wir mit dem Anspruch an, die Bildungslandschaft positiv zu verändern und dem Handwerk seine gesellschaftliche Relevanz zurückzugeben. Denn: Unabhängig von Zeit und Ort, Handwerk macht den Kern unserer kulturellen Identität aus. Er ist es wert, gefördert zu werden, gerade in Zeiten disruptiven technologischen Wandels. Eines ist klar: Wenn wir nicht mehr selbst machen, dann werden wir gemacht. Unter diesem Gesichtspunkt ist Handwerk weit mehr als eine unternehmerische Tätigkeit: es ist eine Lebenshaltung. Teil davon zu sein, ist für mich ein grosses Privileg.


Editorial Director
Andreas Kühnlein
Mit handwerklichem Können war ich zum ersten Mal in der Werkstatt meines Vaters konfrontiert, der aus ein paar Brettern einfach alles zu machen wusste. Er baute Bücherregale und Gartenhäuschen, Wanduhren und Spielzeugschwerter – mit nichts als ein paar handgezeichneten Skizzen. Mein Vater liebte es, Dinge selbst zu machen, und ich teile seine Leidenschaft bis heute. Ich bin bei Weitem nicht so geschickt wie er. Aber ich habe ich die Überzeugung geerbt, dass man Dinge, die man selber machen kann, auch selbst versuchen sollte, und sei es nur, um sie besser zu verstehen.
Das Gefühl der Selbstermächtigung, das mit einem gesunden Maß an «MacGyverismus» einhergeht, hat mich durch weite Teile meines beruflichen Lebens begleitet, obwohl ich die meiste Zeit davon vor einem Bildschirm verbracht habe. Ich war immer fasziniert davon, wie Dinge entstehen, und von den Menschen dahinter – eines der großen Privilegien des Journalistenberufs. Mein eigenes Handwerk, wenn man es so nennen kann, ist das Geschichtenerzählen. Über ein Jahrzehnt habe ich dieses Handwerk als Architekturredakteur bei AD Architectural Digest verfeinert und davor am Bauhaus in Dessau, das meinen intellektuellen Eintritt in die Welt der Architektur, des Designs und des Glaubens an die Verbesserung der Welt durch ihre Verschönerung darstellte.
Bis heute habe ich eine tiefe Wertschätzung für den fähigen Dilettanten oder den Genius des Generalisten, wie Richard Buckminster Fuller es nannte. Aber ebenso sehr schätze ich wahres Handwerk und die geschickten Hände und Köpfe von Experten. Keine Angst zu haben, Dinge selbst auszuprobieren, bedeutet nicht, dass man echte Expertise und die Verfeinerung, die aus jahrelanger Hingabe und Erfahrung entsteht, nicht wertschätzen kann. Es ist ein bisschen von beidem, was die Idee des House of Manus für mich so verlockend macht: die Faszination darüber, wozu die eigenen Hände fähig sind, wenn man sich nur traut. Und die Bewunderung für das, was wahre Meisterschaft vollbringen kann.
Gründer & Inhaber der Hotz Gruppe
Fabian Hotz
Mich hat immer das Visuelle fasziniert – das Übersetzen der Seele ins Sicht- und Greifbare. Ich wurde zwischen stampfenden Heidelbergs und mit Druckerschwärze an den Fingern gross, mein zweites Zuhause war die Druckerei meines Vaters, in die ich von Kindheit an hineinwuchs. Text manifestierte sich für mich zuallererst in Bleilettern, Inhalt in schwerem Metall, seine Form in einem hochspezialisierten Handwerk. Dass Bedeutung etwas Taktiles ist, hat mein Denken geprägt – und auch meine spätere Ausbildung zum Typografen.
Den Zugang zum Machen habe ich nie verloren. Auch nicht, als wir uns in unserem täglichen Tun und im Zuge der Transformation von der Druckerei zum holistischen, globalen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen immer weiter vom Handgreiflichen weg und hin zum Digitalen bewegten. Heute arbeiten wir mit unseren Kundinnen und Kunden auf allen Ebenen. Marken sind zu unserem Werkzeug geworden, das Tun von Unternehmen unser Handlungsfeld, ihre Haltungen und die Bewertung durch Menschen unsere Perspektive. Aber wir haben uns auch zu den abstraktesten Dingen einen Zugang bewahrt, der Denken und Machen, Kopf und Hand vereint. Und wir pflegen auch das ganz und gar Analoge leidenschaftlich weiter – mit der Marke Hieronymus, die sich von Grund auf und aus tiefer Überzeugung dem handwerklichen Erbe der Papierkultur und seinen nicht zuletzt taktilen Reizen verschrieben hat.
Den Wandel, den dieses Unternehmen durchlaufen hat – und mit ihm auch ich selbst –, empfand ich nie als Bruch, auch wenn es darin selbstverständlich Brüche gab. Unser unternehmerischer Weg war stets und ist bis heute mal hart, mal bunt, und ich hatte großes Glück, dabei immer von klugen Köpfen und klugen Händen umgeben zu sein. Gemeinsam gestalten wir Zukunft.
Auch das House of Manus ist in diesem Sinn kein Bruch und keine Umkehr, sondern etwas, das immer zu unserem Innersten gehörte. Und sich jetzt endlich zu manifestieren beginnt. Was wir hier angehen, ist eine Investition in ein menschliches Tun, das mir sehr am Herzen liegt. In Kulturtechniken, die ich nicht nur für bewahrungswürdig, sondern für überaus zeitgemäss und auch künftig relevant halte. Und eine Investition in die eigene Zukunft, das Erbe der Hotz Group, deren wichtigste Konstante für mich genau darin liegt: im Denken, vor allem aber im Machen – mit der geballten Intelligenz von Kopf und Hand und Herz.
